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Aktuelles

SeelenZeit

ViSIoNNsSUCHE Italien Toskana

allein in der Natur auf dem Weg

zu sich selbst

vom 03. bis 14. Juli 2023

 

Orientierung und Wachstum im

europäischen Lebensrad 

nächster Termin voraussichtlich

Herbst 2023
Oberreichenbach-Würzbach Nordschwarzwald

 

Night of Life 2018 Wendepunkte Abschied und Neuanfang

Freitag 02.03.2018 um 19.30 Uhr

Bindhof Metzingen/Neuhausen

 

Interview beim Online Kongress "Seelisch gesund durch alternative Heilweisen

Wiederholung

vom 21 November

bis  01. Dezember 2018

Teilnahme kostenlos

 

Folgende Online-Webinare in der Planung

Die Termine werden in Kürze auch über den News-Letter bekannt gegeben

 

Einführung in den Lebenskompass

ein europäisches Lebensrad

 

Grundlagen erfolgreicher Kommunikation

 

Krisen und ihre Wachstumschancen

 

Wie finde ich innere Ruhe in Zeiten in denen die Welt aus den Fugen zu geraten scheint

Wir bedanken uns bei

Besuchern! Danke!

Was bedeuten Entwicklung und Entfaltung grundsätzlich und was für jeden Einzelnen von uns? Von was gilt es sich zu ent-wickeln und wie zu ent-falten?

Die wissenschaftliche Theorie - und ich benutze bewusst das Wort Theorie - erklärt, dass der Mensch, als er von den Bäumen heruntergestiegen und in einen aufrechten Gang übergegangen ist, sich so vom Tier zum Mensch entwickelt hat. Tatsächlich lag die Unterscheidung sicher nicht alleine an einem aufrechten Gang, sondern daran, dass wir Menschen die Fähigkeit zur Reflektion und ein eigenes Bewusstsein entwickelt haben.

Ein Säugling hat noch kein eigenes Bewusstsein und anfangs nutzen Kinder deshalb auch meist Formulierungen wie „Max möchte“ und gehen dann über zu „Ich möchte“. Irgendwann entwickeln sie ein eigenes „Ich-Bewusstsein“ und dieses Bewusstsein scheint es zu sein, was uns von Tieren, Pflanzen oder Steinen unterscheidet. Es erlaubt uns, über uns selbst zu reflektieren und in der Welt wirkmächtig zu werden

Der Säugling ist zum Überleben voll und ganz von seinen Eltern abhängig und da wir uns als Kind die Liebe und Anerkennung unserer Eltern so sehr wünschen, nimmt das Kleinkind von diesen alles ungefiltert auf. Mit der Zeit formt sich daraus seine innere Welt, seine Identität. Robert Bly beschreibt in seinem Buch „Die dunklen Seiten des menschlichen Wesens“, dass wir alle einen großen, unsichtbaren Beutel hinter uns herziehen. Als Kinder haben wir unbewusst die Anteile unserer selbst, die unseren Eltern nicht gefielen, in diesen Beutel gestopft und wir fühlten uns genötigt, die Teile zu verleugnen und zu begraben, die diese Liebe potentiell gefährden konnten. Nach und nach formt jeder Mensch daraus und aus den Erfahrungen aus seinem weiteren sozialen Umfeld seine Geschichte und findet damit zu seiner Identität.

Gehen wir nochmals zurück zur Evolutionstheorie. Nach ihr entstanden vor ca. 3,8 Mrd. Jahren die ersten Einzeller mit einem Bewusstsein der einzelnen Zellen, aus welchen sich rund 500 Mio. Jahre später Mehrzeller mit einem Bewusstsein der Zellkolonie und vor ca. 1,8 Mrd. Jahren ein Bewusstsein eines mehrzelligen Organismus entwickelte. Das erste differenzierte Nervensystem entstand vor ca. 600 Millionen Jahren und vor rund 500 Millionen Jahren brachte dies das erste Zentralnervensystem mit einem Hirnstamm, das sogenannte Reptilienhirn, hervor. Weitere 300 Mio. Jahre später entstand daraus das erste Säugetierhirn mit einem limbischen System und vor rund 100 Millionen Jahren das erste Primatenhirn mit einer Großhirnrinde. Daraus, so die Evolutionstheorie, entwickelte sich vor ca. 100.000 Jahren das frühmenschliche Gehirn, doch damit war die Evolution nicht beendet, denn vor ca. 30.000 Jahren entwickelte sich das neumenschliche Gehirn mit einer linken Großhirnhemisphäre, Stirnlappen und Mandelkernen. Interessant dabei ist, dass sich das Leben ständig weiter entwickelt hat und die Abstände der Entwicklung dabei immer kürzer wurden.

Man kann sich die Frage stellen, ob die Evolution und die Entwicklung auf der Erde mit der ersten Bewusstwerdung des Menschen oder der Entwicklung des neumenschlichen Gehirns beendet ist.    Die meisten Menschen sprechen über Evolution, als ob es eine lang entfernte Gegebenheit der Schöpfung war und vor langer Zeit beendet wurde. Doch tatsächlich ist sie ein Prozess und kein Ereignis.

Das Leben an sich ist ständige Entwicklung, Entfaltung und Weitung und da wir ein Teil des Lebens sind, gilt das auch für das Leben eines Jeden von uns. Das Leben in uns strebt nach ständiger Entwicklung und Weitung – bis zu unserem letzten Atemzug. 

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Nun, wenn Evolution und Entwicklung ein Grundprinzip des Lebens sind, welche Möglichkeiten hat das Leben, diese Entwicklung vorwärts zu bringen? Die natürlichste Grundbewegung um das Leben zu erfahren ist Spielen, Neugier und Offenheit für Neues sowie eine natürliche Freude am Lernen.  

Ein Kleinkind begegnet dem Leben mit dieser Offenheit und Neugier für das Unbekannte, nimmt alles in die Hände oder den Mund und erlernt sogar auf zwei Beinen zu laufen gleichgültig wie oft es während dieser Erfahrung hinfällt. Eine Spinne, eine Schnecke oder ein Erdklumpen sind während diesem Lernprozess erst einmal neutral und werden genauso erfahren wie jeder andere Gegenstand auch. Sofern da nicht andere Personen in diesen Lernprozess eingreifen, die dann ihre eigenen Erfahrungen mit einbringen. Steht zum Beispiel die Mama oder der Papa in der Nähe und beobachtet wie das Kleine sich einer Schnecke oder einer Spinne nähert und hat diese Person einen Ekel vor Schnecken oder Angst vor Spinnen und ruft laut „Halt“ oder „Igitt“ dann kann genau dieser Ausruf die Erfahrung des Kindes enorm beeinflussen und auch für das Kind ein Trauma schaffen. 

Unser herkömmliches Schulsystem nimmt uns diesen unbefangenen Entdeckergeist und die natürliche Neugier und die Freude am Lernen, indem wir dazu gezwungen werden, lediglich bereits vorgefertigte Antworten auswendig zu lernen für die sich uns der Sinn meist nicht erschließt. Insofern bleibt es bei einem Erlernen und einer Anhäufung von Wissen und es fehlt die lebendige Erfahrung und das spielerische Erleben. Viele Menschen glauben sogar, dass Erwachsensein bedeutet, nicht mehr zu spielen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall, ein gesunder und reifer Erwachsener hat erkannt, dass wir immer die Qualitäten der vorherigen Lebensphase integrieren und mitnehmen. Denn wenn wir diese und damit auch das Spielen in und mit dem Leben verlieren und aus unserem Leben verbannen, wird das Leben als Erwachsener oft eintönig, grau und leer.

Hast Du, haben Deine Kinder, noch Freude am Spiel, wirklichen Spaß am Lernen und das Feuer und die natürliche Neugier auf das Unbekannte? Wenn ja dann gratuliere ich Dir. Wenn es Dir jedoch wie den meisten Menschen so geht, dass sie froh sind, wenn sie die Schule endlich hinter sich gelassen haben und aufgrund der Wertungen durch Andere diese natürliche Neugier und die Freude am Lernen und der ureigenen Erfahrung verloren haben, welche Möglichkeiten hat das Leben dann noch, die Entwicklung weiter voran zu  bringen?

Eine der stärksten Motivationen für Weiterentwicklung ist eine Krise, die uns in die Veränderung, den Wandel und die Weiterentwicklung zwingt. Das gilt nicht nur für die gesamte Menschheitsgeschichte, sondern auch für alles Leben auf unserem Planeten. Durch eine Krise fordert uns das Leben auf, neue Wege zu gehen und neue Möglichkeiten auszutesten, uns weiter zu entfalten. In der chinesischen Sprache setzen sich die Schriftzeichen für Krise nicht zufällig sowohl aus dem Schriftzeichen Gefahr wie auch Chance zusammen.

Nun, wie gehen wir normalerweise mit einer Krise um? In der Regel versuchen wir den Status quo, das bisherige uns bekannte Leben, aufrecht zu erhalten und das Alte, Bekannte zu bewahren. Der Neurobiologe Gerald Hüther erklärt eine Krise wie folgt: „Krisen sind gefährlich, sie werden als bedrohlich empfunden. Etwas ist aus dem Gleichgewicht geraten und deshalb lässt sich eine Krise nur dadurch bewältigen, indem das verlorengegangene Gleichgewicht wieder hergestellt wird, wie bei einer Balkenwaage, bei der auf die eine Waagschale mehr Gewicht gelegt oder etwas von der anderen heruntergenommen wird, bis das System rejustiert ist. Es ist danach zwar wieder stabiler, aber es ist eben immer noch das alte, es hat sich nicht wirklich weiterentwickelt. So könnte es ewig weitergehen, wenn es nicht eine andere Möglichkeit gäbe, diesen ewigen Kreislauf von Krisenbewältigung zu durchbrechen. Diese andere Möglichkeit heißt Transformation.“

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Da die meisten Menschen gewohnt sind auf die herkömmliche Weise mit Krisen umzugehen, ist es eine logische Konsequenz, dass auch Regierungen und Staaten in einer Krise genauso handeln und immer mehr vom Gleichen tun, anstatt die Chance der Krise für einen wirklichen Wandel und Transformation zu nutzen. Staaten erlassen in solchen Phasen neue Gesetze und Regelungen oder schnüren Hilfspakete, um die Krise beim nächsten Mal abzuwenden. Einzelne Menschen treffen genauso Entscheidungen, um die Krise abzuwenden oder die Gefahr einer weiteren Krise zu verhindern. Da verschluckt man eine Fischgräte und entscheidet deswegen, nie mehr Fisch zu essen oder wir fallen vom Rad und entscheiden dann „das ist nichts für mich“. Wir erlegen uns dadurch selbst immer mehr Regeln auf und verkleinern unsere Komfortzone immer mehr, doch das ist genau die gegenläufige Bewegung zu Entfaltung und Entwicklung. Wirkliches Leben und wirkliche Weitung findet außerhalb dieser Komfortzone statt. Der griechische Philosoph Heraklit sagte einst: „Du kannst nicht zweimal in denselben Fluss steigen.“ Es ist ein Irrglaube darauf zu vertrauen, dass wir Krisen dadurch verhindern, dass wir das Leben durch immer neue Regeln in den Griff bekommen könnten. Die nächste Krise, eine weitere Herausforderung wartet dann gleich hinter der nächsten Tür auf uns, da das Leben uns zu Wachstum und Weitung ruft.

Krisen haben immer weitere Entwicklung und Wachstum möglich gemacht, doch nur dann, wenn das Alte dabei sterben und sich wandeln konnte. Wenn wir bereit waren, das Alte sterben zu lassen und uns auf den Wandel eingelassen haben, dann können wir im Nachhinein mit einem entsprechenden zeitlichen oder räumlichen Abstand erkennen, dass wir an unseren Krisen und Herausforderungen gewachsen sind und uns geweitet haben.  

Man könnte also sagen, das Leben fordert uns mit einer Krise dazu auf, uns zu wandeln und zu entfalten. Eine Krise ist daher nicht nur ein Schicksalsschlag sondern sie ist immer gleichzeitig auch ein Aufruf des Lebens zur Weiterentwicklung.

Wenn wir in der Krise verweigern, uns weiter zu entwickeln, welche Möglichkeit bleibt dem Leben dann, die Bewegung zur Entfaltung und Entwicklung weiter anzustoßen? Der zarte Ruf des Lebens kann eigentlich nur noch lauter werden, so laut bis uns irgendwann unser Leben so wie wir es kannten um die Ohren zu fliegen scheint. Wir glauben, dass unser Leben und die äußeren Formen so stabil sind, dass sie nichts erschüttern kann und doch ist das gesamte Leben äußerst fragil und kann jederzeit zusammenbrechen. Das kennt jeder aus seiner eigenen persönlichen Erfahrung, sei es durch den Verlust materieller Güter, des Arbeitsplatzes, eine Krankheit oder den Verlust einer geliebten nahestehenden Person. In jedem Fall ist es ein Ruf des Lebens zur Entfaltung, auch und gerade dann, wenn wir das im ersten Moment nicht sehen können oder wollen.

Meist hören wir zu Beginn erst einen zarten Ruf des Lebens nach mehr. Mehr Weite, mehr Tiefe, mehr Leben. Doch wie Paul Rebilliot ausführt, triggert zum Beispiel Werbung genau auf dieser Ebene im Außen an. „Es gibt noch mehr“ ruft es da, doch in diesem Fall nicht im Innen, sondern im Außen. Ein neues Handy, ein neues Auto, eine neue Küche, ein neuer Partner und was auch immer sonst noch. Durch diesen lauten Ruf im Außen hören wir den zarten Ruf der Seele nicht mehr und die Leere wird nur kurz gestillt mit allerlei Dingen im Außen. Doch diese Ersatzbefriedigung kann die immer größer werdende innere Leere nicht anfüllen. Wenn wir dem Leben nicht folgen, suchen wir immer noch mehr Dinge im Außen und werden sozusagen süchtig, nicht nur nach Nikotin, Alkohol oder sonstigen Drogen.

 

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Was wäre eine mögliche andere Art, mit diesem Ruf des Lebens an uns umzugehen? Das wahrscheinlich Schwierigste an wirklichem Wandel ist in seiner Natur begründet, dass sich etwas wandelt, etwas ändert und dies beinhaltet immer, dass zuerst etwas Altes sterben muss. In unserem persönlichen Leben bedeutet dies, dass unser altes Selbstbild, unsere Identität, unser „Ich“ und damit die Geschichte, die wir über uns selbst erzählen, sterben muss. Und das ist gar nicht so einfach und vermutlich ist es die größte Herausforderung, sich auf wirklichen Wandel und Transformation einzulassen. Denn wir sind nicht gerade Meister, wenn es ums Sterben und Loslassen geht und diese Geschichte, dieses „Ich“ wurde ja geradezu dazu geschaffen, dass es Bestand in unserem Leben hat.

Uns fällt es so leicht andere Menschen in Frage zu stellen – vielleicht stellst Du mich gerade in Frage während Du diese Zeilen liest. Um wieviel schwieriger fällt es uns, uns selbst in Frage zu stellen? Stimmt die Geschichte, die wir über uns selbst erzählen, woher wissen wir, dass sie wirklich wahr ist und vor allem, nährt sie uns noch, oder sind wir doch so viel mehr als die Geschichte, wer wir zu sein glauben?

Im Laufe unseres Lebens haben sich immer neue Bausteine, neue Bilder und Überzeugungen zu dieser Geschichte hinzugefügt. In einer Krise geht es darum, diese Geschichte sozusagen auf dem eigenen Altar zu opfern. Erst danach wird es uns möglich, wirklich einzutauchen und durch unsere Ängste und Überzeugungen, Werte und Prägungen hindurchzugehen um danach das Geschenk, das dahinter auf uns wartet, aufzunehmen. Joseph Campbell hat sich eingehend mit diesem Prozess auseinandergesetzt und bezeichnet ihn als Heldenreise. Diese Heldenreise begegnet uns als Grundmuster weltweit nicht nur in Mythen wie Homers Odyssee, im Abstieg der sumerischen Göttin Inanna in die Unterwelt oder bei Odin, der auf der Suche nach Weisheit ein Auge opfert, sondern auch in fast allen Märchen und modernen Hollywoodfilmen. Manchmal offen wie in „der Zauberer von Oz“, „König der Löwen“, „Avatar“, „Matrix“ oder „City Slickers“ und manchmal eher versteckt wie in „Titanic“ oder „Pulp Fiction“. Das Grundmuster ist dabei immer dasselbe und beginnt - wie in unserem persönlichen Leben auch - indem der Protagonist einen inneren oder äußeren Ruf hört. An diesem Punkt bricht er auf in ein ihm unbekanntes Land, in dem er den unterschiedlichsten Widrigkeiten begegnet, sich manchmal - wie auch wir in unserem Leben - verweigert und irgendwann, wenn er wirklich bereit ist und sich einlässt, innerlich oder äußerlich zerlegt wird. Damit stirbt sein altes Selbst und er kann sozusagen wieder neu auferstehen in ein neues, ganzeres und damit heileres Leben. Was ist wohl der Grund, dass nicht nur Hollywood immer wieder dieses Grundmuster einer Heldenreise verwendet und dass uns dieses ganz tief in unserem Inneren anspricht?

Wenn wir daraus also schließen, dass es heute darum geht, ein neues Bewusstsein zu entwickeln indem wir uns entfalten und wandeln, was könnte dann dieser nächste Schritt in der Evolution der Menschheit sein? Wenn wir so weiter machen wie bisher, das bestätigen uns nicht nur Wissenschaftler sondern erkennt auch zwischenzeitlich die Politik, dann richten wir diesen Planeten vollends zugrunde. Wir führen noch immer Kriege gegeneinander, zerstören die Regenwälder, verschmutzen und überfischen die Meere und wissen weder, wie wir den stetig wachsenden Energiebedarf erzeugen sollen, noch wohin mit dem ganzen Müll. Die selbstverständliche, doch leider nicht natürliche Reaktion in einer Krise ist, wie wir oben gesehen haben, dass wir stets versuchen den Status quo zu erhalten. Ich möchte nicht auf die Sinnhaftigkeit dieser in den jeweiligen Situationen entstandenen einzelnen Regelungen und Gesetze eingehen, doch sicher ist: wirklicher Wandel geschieht dadurch nicht und es ist nur ein Rejustieren auf der Balkenwaage.

 

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Zur Zeit diskutieren wir ob und wieviele Flüchtlinge wir in Europa noch aufnehmen können. Auch das ist nur ein Regulieren der Balkenwaage; die ursprüngliche Frage sollte eher sein, was veranlasst diese Menschen, ihr Heimatland zu verlassen und wie tragen wir und unsere Regierungen dazu bei? Was will hier gewandelt werden?

Wir neigen zu oft dazu, mit dem Zeigefinger auf andere Menschen zu zeigen und sagen: „Mein Partner sollte, die Politik müsste…., die Wirtschaftsmächtigen könnten….“, doch sie tun es einfach nicht. Wir fordern von den Politikern und Regierungen, dass sie die Kriege beenden und gleichzeitig führen wir Krieg mit unseren Nachbarn, in unseren Familien und finden dabei keinen Frieden in uns selbst. Wenn Du selbst keinen Frieden findest, wenn Du selbst es nicht kannst, wie kannst Du es von anderen verlangen? Wenn wir mit einem Finger auf jemanden anderen zeigen, dann zeigen drei Finger davon zurück zu uns und erinnern uns daran, mit dem Wandel bei uns zu beginnen. Wirklicher Wandel kam und kommt niemals von oben, sondern er kommt immer von unten, von jedem einzelnen Menschen. Ohne ein neues, weiteres Bewusstsein und die Transformation eines jeden einzelnen Menschen ist weder wirkliche persönliche Ent-Wicklung und Ent-Faltung möglich noch können wir in Frieden miteinander leben und auch die Zerstörung unseres Heimatplaneten lässt sich so nicht verhindern.

Wir haben die Wahl – jeder Einzelne von uns. Lassen wir uns auf wirklichen Wandel ein oder ignorieren wir, dass es überhaupt einen Wandel braucht? Gehen wir den alten Weg weiter und beruhigen unser schlechtes Gewissen mit einer politisch korrekten Mülltrennung, fahren mit der Bahn anstatt mit dem Flugzeug zu fliegen und kleben uns auf dieser altbekannten Straße eine Feinstaubplakette an die Windschutzscheibe unseres Autos?

Ich wünsche uns allen, dass wir wieder zur natürlichen Neugier auf das Leben zurückkehren, dass wir  unsere wohlbekannte Komfortzone verlassen, uns wirklich einlassen können und nicht mehr gegen eine Krise ankämpfen sondern ganz in sie hineingehen, sei sie privat oder global.

Wenn wir bereit sind, das Wagnis einzugehen, die alten Überzeugungen, Muster und Prägungen sterben und sich wandeln zu lassen, wenn wir wieder lernen dem Leben und seinem natürlichen Prozess der Evolution und Entwicklung zu vertrauen, wenn wir uns wirklich ganz einlassen, dann können wir sowohl als einzelner Mensch wie auch als gesamte Spezies Schritt für Schritt heiler und damit ganzer werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

© Klaus Reichle

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